Die digitale Revolution
Die Erfindung des Internets wird oft mit der Erfindung des Buchdrucks verglichen. Der Vergleich ist sicherlich nicht verkehrt.
Auch damals, im 15. Jh. als durch Johannes Gutenberg plötzlich die Möglichkeit bestand Geschriebenes schnell zu verbreiten, war dies eine Revolution, die das Leben und das Denken der Menschen gravierend veränderte.
Dies geschah auch in den Anfängen der 90er Jahre. Zwar gab es bereits in den 70ern erste Vorreiter des Internets, doch nur für militärische Zwecke. Erst in den 80ern wurden erste Firmen und Universitäten in den USA vernetzt. Kommerziell wurde das Internet erst nach 1989 als Tim Berners-Lee am CERN das WorldWideWeb und die Programmiersprache HTML erfand. Dies ermöglichte Verlinkungen auf andere Seiten und erleichterte das „Surfen“ enorm.
1993 kam der erste Webbrowser (Mosaik, danach Suite von AOL) auf den Markt und seitdem wurde das Internet immer populärer.

Mitte der 90er Jahre nahm der E-Mail Verkehr zu, vor allem kleine Firmen vernetzten sich, weil sie die Chance sahen, über das Internet bekannt zu werden. Auch entstanden neue Wirtschaftszweige. Das Kommunikationsverhalten veränderte sich schnell.
Durch die steigende Beliebtheit des Internets in Privathaushalten, begannen Firmen diese Plattform für Werbezwecke zu nutzen. Über virtuelle Marktplätze wurde begonnen Waren zu umwerben und zum Kauf anzubieten, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Es etablierten sich reine Internet- Firmen wie ebay, Amazon und Google. Kaufen und Verkaufen sowie die Suche nach Informationen, Bildern, Software, etc. wurde einfacher und schneller. Chatten, eine alte Idee, die eigentlich schon in den 80ern verwirklicht wurde, wurde mit den einfach zu bedienenden Instant Messengern wie ICQ, Yahoo Messenger und dem Windows Messenger sehr beliebt, vor allem bei jungen Leuten. Durch schnellere und günstigere Tarife gewann auch immer mehr Bildtelefonie über Skype an Beliebtheit.
2005 kam es dann langsam zu einer kleinen Wende, denn immer mehr soziale Netzwerke schoßen wie Pilze aus dem Internet- Boden. Hierbei handelt es sich um Internet- Plattformen, auf denen sich Freunde, Kollegen und andere Bekanntschaften finden und vernetzen können. Jeder bestimmt dabei selbst, wieviel er von sich preisgeben möchte, ob er Fotos, Videos und Lebensereignisse postet. MeinVZ, StudiVZ, wer-kennt-wen und Facebook sind die bekanntesten, jedoch setzte sich Facebook durch, weil es ein internationales Unternehmen ist und somit Menschen aus aller Welt verbindet. Die anderen sozialen Netzwerke verschwanden in den Hintergrund oder gaben auf.
Je ein anderes Konzept verfolgen die ebenfalls erfolgreichen Unternehmen Twitter und YouTube. Bei Twitter geht es darum Kurznachrichten zu „zwitschern“, also mitzuteilen. Dabei kann es sich um alle Themen dieser Welt handeln. Nachrichten werden genauso getwittert, wie auch das neue Kleid eines Popstars. Der Vorteil ist, dass man als Follower selbst bestimmen kann, was man lesen möchte und ob man selbst twittert. Mittlerweile nutzen selbst Behörden Twitter als Publikationsseite.
YouTube ist eine reine Video- Plattform. Jeder kann dort sein eigenes, selbstgedrehtes Video veröfffentlichen und sogar damit Geld verdienen. Video- Blogger haben ganze Fangemeinden. Auch hier findet man Handy- Videos aus Krisengebieten aus aller Welt wie auch Schminktipps für eine gelungene Partynacht.
Im Laufe der Zeit
sind die Computer kleiner geworden, Laptops schmaler, Tablets kamen raus und das Internet übernahm die Herrschaft über die Handys.
Ein neuer Markt war geboren, denn nicht nur Internetauftritte mussten auch für eine mobile Sicht programmiert werden, auch Programme, die sog. Apps (Applikationen) wurden kompakter. Die soziale Netzwerke, Zeitungen, Bücher und auch Spiele wurden mobil.
Instagram und Whatsapp wurden gegründet und schossen mit bis ganz nach vorne zu den beliebtesten Apps. Bei Instagram kann jeder Fotos hochladen, bearbeiten und veröffentlichen während Whatsapp immer mehr die SMS verdrängt. Hier können auch lange Texte geschrieben werden, Links geteilt, Fotos, Videos und Audiodateien verschickt werden und auch telefonieren ist möglich. Bezahlen muss man nur die Daten, falls man nicht über W-Lan online ist.
Dank günstiger Internet- Flats braucht man sich selbst mobil nicht mehr um die Kosten zu sorgen. Nachdem auch Brillen und Uhren, die sog. Smartwatches vernetzt werden, gab es nun auch erfolgreiche Pilotprojekte, bei denen das ganze Haus online ist, Heizung, Jalousien, der Kühlschrank oder auch der Herd. Wie bei allen Neuerungen gibt es auch hier Befürworter und auch Skeptiker. Was aber die Zukunft bringt, werden wir wohl bald wissen. Eines ist aber klar: das Inernet machte unsere Welt deutlich kleiner!