Der Wandel der Freizeit

Freizeit- ein Luxus, der für uns so selbstverständlich ist. Jeder hat so sein Hobby, seine Leidenschaft für die er sein Geld und seine Zeit opfert. Die einen nutzen sie für die völlige Entspannung, andere machen Unternehmungen mit der Familie oder Freunden, die dritten vielleicht für Sport oder Bastelarbeiten. Wichtig ist, dass es Freude bereitet und nichts mit Verpflichtungen zu tun hat. Doch war das schon immer so? Nein.

Das Licht

Vor langer, langer Zeit

Schon aus der Antike weiß man, dass es Freizeit gab. Doch da für körperliche Arbeit Sklaven da waren, ging es den höheren Schichten mehr um Bildung und gemeinsame Diskussionen. Die Sklaven selbst hatten auch Freizeit. Bei den Römern gab es öffentliche Bäder, Parks und Sportarenen und „Brot und Spiele“ wie z.B. Wagenrennen im Circus Maximus. Auch Schüler hatten freie Zeit zwischen den Lernphasen. Man verstand damals, dass ein Geist viel mehr aufnahmefähig und zufrieden ist, wenn er sich auch mit eigenen Dingen beschäftigen konnte.

Maloche, Maloche...

Das 19. Jh. war das düsterste, was Freizeit anbelangt. Durch die Industrialisierung mussten Arbeiter bis zu 16 Stunden und mehr schwer in den Fabriken und Manufakturen arbeiten. Es gab auch kein geregeltes Wochenende zu dieser Zeit. Durch die Erfindung der Elektrizität war man von Tages- und Jahreszeiten unabhängig geworden und der Mensch wurde bis zur Erschöpfung ausgenutzt. Erst 1850 etschloss man sich zur Verkürzung der Arbeitstzeit, da die Arbeitnehmer zunehmend schwächer wurden. Die zum Militärdienst eingezogenen Rekruten waren in einer sehr schlechten Verfassung. Ausserdem übernahmen immer mehr Maschinen die menschliche Arbeit. 1919 gewann die Bewegung um den „8-Stunden-Tag“ und es gruppierten sich immer mehr Menschen zu den Arbeiterbewegungen. Karl Marx war der Meinung, dass die Freizeit ein fundamentales Recht eines jeden Bürgers sei.

In den goldenen Zwanzigern war Freizeit der Begriff für das Ausprobieren von neuen Dingen und vor allem das Feiern, zumindest für die Ober- und Mittelklasse. In der NS-Zeit bestimmten die Nazis die Freizeit. Sport und Gemeinschafttum wurden in den Vordergrund gestellt.

Doch nach dem Krieg verlor dieser Begriff erstmal an Bedeutung, denn das Überleben und der Wiederaufbau war einfach wichtiger. Die Freizeit war auf das Erholen reduziert.

Dann kam der Aufschwung und damit die Freizeit!

In den 50ern änderte sich das wieder, man sprach wieder von einer 40-Stunden-Woche und einem Wochenende. Es wurden mehr Konsumgüter verkauft. Der Fernseher und das Auto waren die beliebtesten Artikel und man bekam Fernweh. Die 60er und die 70er waren geprägt durch das Reisen. Wer es sich leisten konnte, der flog. Der Rest reiste entweder mit dem Bus oder dem eigenen Auto ins nahe Ausland. Seit den 80ern gibt es eine eigene Industrie, die sich auf Freizeitartikel und Veranstaltungen spezialisiert hat.

Sport wird als gesunder Ausgleich zur Arbeit bekannt. Das ist bis heute so, nur hat sich die Anzahl und die Perfektion in den jeweiligen Sprtarten erhöht. Es wird immer mehr Geld für die Friezeitgestaltung ausgegeben. Mit dem Internet veränderte sich aber auch teils das Denken Mitte der 90er Jahre. So manch einer sitzt dann lieber vor seinem Computer, zockt, surft oder programmiert. Mit der Jahrtausendwende kam das Billig-Fliegen dazu. Es wird seitdem mehr und weiter gereist. Schon junge Leute erkunden die Welt, die Dank des Internets auch nicht mehr so fremd ist. Kontakte werden auch im Internet gepflegt. Durch immer Jobs mit weniger körperlicher Arbeit ist Sport auch heute nicht weg zu denken. Extremsportarten nehmen zu und somit auch das Angebot.

Die Einstellung zur Freizeit hat sich insofern verändert, als dass man heute dafür lebt, es ist ein kostbares Gut geworden. Das Arbeiten sichert nicht nur die Lebenshaltungskosten, es sichert auch die Freizeit. Neben der elektronischen Konsumgüter, dem Reisen und dem Sport ist auch Wellness ein wichtiges Freizeitvergnügen. Man tut etwas für sich, für den Körper und die Seele. Kochkurse jeglicher Art weden angeboten, Massagen, Yoga, etc.

Freizeit ist mittlerweile eine Lebensauffassung geworden. Nicht der wichtige Beruf definiert einen, sondern das, was man tut. Der eine ist ein Surfer, der andere Veganer, einer ein Globetrotter und noch einer ein Nerd.

Auch in der Arbeitswelt begreifen manche, dass gleitende Arbeitszeiten, Home-Office und genug Urlaub einen Menschen zu einem zufriedenen und produktiven Arbeitnehmer macht.

Die Freizeit